Friedhöfe müssen sich öffnen

Passend zur Jahreszeit lud der Bund deutscher Friedhofsgärtner vor Kurzem zu einer öffentlichen Expertendiskussion zur Zukunft des Friedhofs. Der Tenor der Veranstaltung: Friedhöfe müssen sich dringend wandeln, mit der Zeit gehen und sich mehr den Wünschen der Bevölkerung öffnen. Ansonsten würden noch mehr Menschen den Friedhöfen den Rücken kehren, sich für andere Bestattungs- und Gedenkformen entscheiden und letztendlich auch kaum mehr Gebühren in den Friedhofsunter- und -erhalt fließen. Ein Problem, das vielen Unternehmen der Grünen Branche wie Floristen und Friedhofsgärtnern schon lange zu denken gibt. Als gutes Beispiel für ein attraktives, zukunftsorientiertes Nutzungskonzept wurde in der Diskussionsrunde mehrfach der Friedhof Ohlsdorf genannt – mit seiner Popstar-Gedenkstätte, seiner »Trauerhaltestelle« , dem »Apfelhain« und Bestattungsbereichen wie dem Garten für Frauen und Flächen für an AIDS Verstorbene – um nur einige Beispiele zu nennen. Wer sehen möchte, was auf Friedhöfen so alles möglich sein könnte, werfe auch gerne einen Blick in den Süden: Auf das Friedhofs-Experimentierfeld des Unternehmens Strassacker in Süßen, das »Campus vivorum«. Es zeigt, was auf Friedhöfen alles möglich ist, um sie attraktiver zu machen. Es soll Anregungen auch für Kommunen und Verwaltungen geben und ist damit eine gute Argumentierhilfe für Floristen und Friedhofsgärtner, die für „ihre“ Friedhöfe und damit ein wichtiges Standbein kämpfen.

Text und Foto: Katrin Klawitter