abschied von einem »urgestein«

Anfang 2020 schrieben wir im damals noch als Druckversion herausgegebenen Marktblatt: »Wenn Klaus Bengtsson in vier Jahren in den Ruhestand geht, wird im Führungsteam des Blumengroßmarktes ganz sicher eine seelenvolle Lücke entstehen.« Am 29. Februar 2024 ist es nun so weit: Der Geschäftsführer Marketing und »Urgestein« des Blumengroßmarktes Hamburg wird nach 37 Jahren Blumengroßmarkttätigkeit seinen letzten Arbeitstag haben. Berichtet über ihn haben wir schon ein ganze Menge. Nun verabschieden wir uns – Vorstand, Aufsichtsrat, Kollegen*innen und natürlich auch die Redaktion des Marktblattes – mit einem weinenden Auge und danken ihm für viele Jahre loyale, freundliche und immer fachkompetente Zusammenarbeit, jede Menge Fachwissen, Praxisbackground und Verlässlichkeit. Und gönnen Klaus Bengtsson mit dem anderen, lachenden Auge seinen wohlverdienten Ruhestand. Den wird er mit Enkel, Frau, Kindern, Garten und seinem Interesse an allem Geschriebenen sicher schnell ausfüllen können. Und unsere Grüne Branche hoffentlich nicht ganz vergessen. Genießen Sie Ihre Ruhestandszeit, lieber Herr Bengtsson! Hier noch einmal die Vorstellung von Klaus Bengtsson als »een von uns« aus dem Jahr 2020:

Einer, den am Blumengroßmarkt Hamburg jeder kennt, ist der Geschäftsführer Marketing Klaus Bengtsson. Er ist viel herumgekommen, der Sohn eines Polizisten und gelernten Hufschmieds. Geboren in der Nähe von Lübeck und aufgewachsen in der Landwirtschaft, hatte er schon früh eine besondere Fähigkeit, die ihm bei seinem Leben in Hamburg und seiner Tätigkeit am Hamburger Blumengroßmarkt immer noch von Vorteil ist: Klaus Bengtsson versteht Platt. Er hat an vielen Orten gelebt und gelernt – unter anderem eine Lehre im Gemüse- und Zierpflanzenbau in Lübeck, ein Gartenbaustudium in Berlin und eine Marketingtätigkeit bei Zwaan Pannewies (heute Syngenta) in Kleve absolviert. Aber erst seit 1987, als er beim Blumengroßmarkt Hamburg als Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit, später auch als stellvertretender Geschäftsführer startete, wurde Klaus Bengtsson so richtig heimisch. »Meine Arbeit hier mache ich gerne, ich passe hierher«, sagte er immer selbst von sich. Er schätzte die Abwechselung seines Jobs: Die vielen mitmenschlichen Kontakte, die Stärken des Blumengroßmarktes, die er in der Öffentlichkeit herausstellt, aber auch neue Herausforderungen wie das Erarbeiten des Webshops für den Blumengroßmarkt. Und natürlich seine Arbeit für das Marktblatt, in das der Gartenbaufachmann mit 254 Ausgaben und nachfolgenden drei Jahren Newsletter Marktblatt eine Menge Herzblut gesteckt hat.

Es gibt einige Geschehnisse, die Klaus Bengtsson in seinem Berufsleben ganz besonders bewegt haben. Eines davon war die Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989. »Die Kollegen aus der DDR kamen mit Reisebussen zu unserem Blumengroßmarkt, waren fasziniert von der Angebotsfülle, von dem ganz anderen floristischen Know How, all’ dem, was sie verpasst hatten. Wir haben dann Workshops organisiert, Werkzeug zur Verfügung gestellt, auf die Beine geholfen. Ich habe dadurch noch mehr schätzen gelernt, was wir hier alles haben.« Dieses Staunen, das habe er sich bis heute erhalten, lächelt er zufrieden: Seine Wertschätzung für den Gartenbau mit all’ seinen Facetten, die gewaltige Sortimentsentwicklung, die reizvollen Produkte, mit denen die Branche immer wieder um ihr Bestehen kämpft.

Text: Katrin Klawitter, Foto: Cordula Kropke